Das Pentagon hat seine Militärpräsenz in Lateinamerika im Zuge des Anti-Drogen-Kampfes verstärkt. Die angestrebten Ziele seien jedoch nicht erreicht worden, so eine Studie, die am vergangenen Montag in „Stars and Stripes“, der Zeitung der US-Streitkräfte veröffentlicht wurde.
In der teuersten Initiative auf dem Kontinent seit dem Kalten Krieg habe Washington die Schlacht gegen die Drogenhändler in der Region militarisiert und dabei in den vergangenen zehn Jahren mehr als 20 Milliarden US-Dollar ausgegeben, berichtet die digitale Ausgabe der „Stars and Stripes“.
Im Jahr 2012 wurden demnach 830 Millionen US-Dollar als „Hilfe in Polizei-und Sicherheitsbehörden einiger lateinamerikanischer Länder investiert“, das bedeutet ein Wachstum von 30 Prozent im Vergleich zu früheren Jahren. Aktuell sind mehr als 4.000 US-Militärs in der Region stationiert und mindestens vier große US-Kriegsschiffe patrouillieren gleichzeitig in der Karibik und an den Küsten Zentralamerikas.
Kritiker dieser Maßnahmen sagen, dass durch die Militarisierung des Anti-Drogenkampfes die politische Instabilität gefördert werde, während sie wenig konkrete Ergebnisse zeigt und den illegalen Drogenmarkt, dessen Umfang die UNO auf 320 Milliarden US-Dollar schätzt, nicht berührt. Der Kongressabgeordnete der Demokratischen Partei für New York, Eliot Engel, der dem Komitee für die westliche Hemisphäre im Repräsentantenhaus in den vergangenen vier Jahren vorstand, stellte fest, dass die Beteiligung der USA am Kampf gegen die mexikanischen Kartelle nur dazu geführt hat, sie zu stärken und noch gewalttätiger zu machen, heißt es in „Stars and Stripes“ weiter.
Aus der Veröffentlichung geht außerdem hervor, dass die USA, der größte Drogenkonsument des Kontinents, im Jahr 2011 einen Rekordverkauf an Waffen, Satelliten, Radar und anderer Ausrüstung im Wert von fast 2,8 Milliarden US-Dollar an Länder der westlichen Hemisphäre genehmigt haben. Das ist viermal so viel wie zehn Jahre zuvor. Laut der Studie konnten weder das Außenministerium noch das Pentagon Details über die Verwendung von mehr als 1 Milliarde US-Dollar für Exporte von Kriegsgütern nach Honduras im Jahr 2011 nennen – das ist fast die Hälfte aller Waffenverkäufe Washingtons in die Westliche Hemisphäre in dieser Zeit.
Fortschrittliche Politiker der Region beklagen, Washington setze unter dem Vorwand des Anti-Drogenkampfes seine militärische Macht ein, um Spionage- und Destabilisierungsaktivitäten zu verstärken, während zugleich die Anti-Drogenpolitik von Ländern behindert wird, die sich den Interessen des Weißen Hauses widersetzen.
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