76 Jahre Nakba – 76 Jahre Genozid
Die Ereignisse überschlagen sich. Der israelische Angriff auf die Grenzstadt Rafah, in der 1,4 Millionen Palästinenser:innen schutz vor dem Krieg Israels suchen, droht in einer hunanitären Katastrophe zu Enden. Der Genozid erreicht aktuell einen neuen Höhepunkt und zeigt, wie brutal die Gewalt eines kolonialen Apartheidregimes ist. Es ist die Fortführung der Nakba, die Fortführung eines Projekts, das vor 76 Jahren begann.
Die Nakba, auf arabisch die „Katastrophe“, jährt sich zum 76. Mal. 1948 markiert den Anfang dieser ethnischen Säuberung, in dem Jahr wurden etwa 750 000 Palästinenser:innen vertrieben, 500 Dörfer wurden komplett zerstört und unbelebbar gemacht und 15 000 Menschen wurden ermordet. Für die Überlebenden und die Nachkommen der Nakba ist noch immer kein Ende in Sicht.
Die darauffolgenden Jahrzehnte waren und sind weiterhin von den brutalen Praktiken des Zionismus geprägt. Es kommt zu der am längsten anhaltenden Geflüchtetenkrise, mit ganzen Generationen, die nichts außer dem Leben in Geflüchtetencamps kennen. Die Zahl der vertriebenen Menschen steigt auf mehrere Millionen. Die rassistische Schikane palästinensischer Menschen war von Anfang an in der Enstehung Israels verankert und ist über die Jahre zu einem System gewachsen, welches Razzien, Gefängnisse, Checkpoints und so viel mehr strategisch für die Unterdrückung der Palästinenser:innen einsetzt.
Der westliche Imperialismus macht sich seit 76 Jahren mitschuldig an den Verbrechen der andauernden Nakba! Politisch, militärisch und wirtschaftlich wird das Apartheidsregime unterstützt! Deutschland schickt Waffen für den Genozid und überzieht gleichzeitig die palästinasolidarische Bewegung mit Repression: Demoverbote, Festnahmen, Razzien und Polizeigewalt sind für viele Palästina-Solidarische Menschen zur Realität geworden. Die sogenannte „Staatsräson“ wird mit allen Mitteln durchgesetzt.
Das tut der deutsche Staat nicht wegen seiner Verantwortung gegenüber Jüd:innen, wie es so oft behauptet wird, sondern wegen eigenen geostrategischen Interessen im mittleren und nahen Osten. Deutsche Rüstungsexporte nach Israel haben sich im Vergleich zu letztem Jahr verzehnfacht, das Geschäft mit dem Genozid macht einige wenige reich. Der „Anker“ des Westens ist im von Kriegen geprägten Nahen- und mittleren Osten ein nicht wegzudenkender strategischer Partner. Darüber täuschen auch die leeren Worte der westlichen Regierungen nicht hinweg, die den aktuellen Angriff auf Rafah kritisieren. Von der Seite Israels werden sie nicht abweichen!
Deshalb muss uns hier in Deutschland eben auch bewusst sein, dass wir hier der Unterstützung des 76 jährigen Genozids entgegentreten müssen. Denn der deutsche Staat ist Mittäter, Kriegsprofiteur und Kriegstreiber. Kriege, wie der in Gaza, beginnen hier in Deutschland in Rüstungsunternehmen und im Bundestag, und es liegt an uns sie zu verhindern. Es liegt an uns, für eine Welt ohne Krieg und für ein freies Palästina zu kämpfen, in dem alle Menschen unabhängig von Religion, Ethnie oder Geschlecht gleichberechtigt und in Frieden leben können!
Dieses Jahr ist es wichtiger denn je, auf die fortlaufende und sich zuspitzende Nakba aufmerksam zu machen. Denn die letzten sieben Monate stellen einen neuen Höhepunkt dar. Die 35 000 Toten in Gaza sind ein Teil der Nakba und so sind es auch die jüngsten Entwicklungen in Rafah.
Kommt deshalb diesen Samstag auf die Straße, für ein Ende des aktuellen Genozids, ein Ende der Nakba und für die Befreiung Palästinas!
Demonstration: 12 Uhr Lautenschlagerstraße Stuttgart
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