Im Rahmen des #RiseUp4Rojava-Aktionstags zur Thematisierung der Wirtschaftskooperation zwischen Deutschland und der Türkei haben wir heute in Stuttgart eine kurzweilige Blockade der Daimler Konzernzentrale und des Mercedesmuseums durchgeführt. Circa 30 Menschen beteiligten an den beiden Blockaden. Trotz einem höchst übermotivierten Securitymitarbeiter und bereitstehender Polizei und Werksschutz führten wir unsere Aktion wie geplant durch. Mit Flyern, Megafondurchsagen und Parolen machten wir umstehende Personen, Daimler-MitarbeiterInnen und BesucherInnen auf deutsche Rüstungsexporte, die wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Türkei sowie auf die Verstrickungen der Daimler AG aufmerksam.
Daimler ist bekannt für seine Autos. Mit der Produktion von Autos haben wir auch kein Problem. Doch auch die deutsche Automobilindustrie verdient mit Rüstungsgeschäften viel Geld. So ist Daimler auch Mitglied im Bundesverband der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV), eine nette Verharmlosung für die Interessens- und Lobbygemeinschaft der deutschen Rüstungsindustrie.
„Unsere größte Bestätigung ist das Vertrauen vieler Armeen. Seit mehr als 100 Jahren. In mehr als 80 Ländern.“ Mercedes-Benz-Werbung
Im Jahr 2017 wurden insgesamt 5.310 Unimogs, Panzertransporter und andere Militärfahrzeuge an 22 Staaten geliefert. Die meisten dieser Staaten treten Menschenrechte mit Füßen oder liegen in Krisen- oder Kriegsgebieten. In aktuellen Aufnahmen aus dem Kriegsgebiet in Rojava sind neben Unimogs auch Militärtransporter mit Mercedes-Stern zu sehen, die türkische Panzer an die Front transportieren.
„Wir berücksichtigen vorab die Einschätzung der Bundesregierung zur politischen Situation in den jeweiligen Ländern“, sagt Daimler.
Demnach ist davon auszugehen, dass sowohl die deutsche Bundesregierung als auch Daimler nicht nur wie seit Jahren die innenpolitische Situation in der Türkei billigt, sondern auch den aktuellen Angriffskrieg trotz aller gutklingenden Worte stillschweigend unterstützt. 70.000 Menschen aus allen Teilen der arbeitenden Klasse befinden sich in türkischen Gefängnissen, Menschenrechte und journalistische Freiheit werden mit Füßen getreten. 2018 führte die Türkei bereits einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen den Kanton Afrin in Rojava. Die türkische Armee und ihr angegliederte dschihadistische Einheiten verübten Massaker, Vergewaltigungen, Morde und Entführungen an der Zivilbevölkerung. Genau dies passiert jetzt in diesem Moment an der gesamten Front in Rojava.
Wir müssen das Schweigen brechen, die Profiteure an Krieg und Diktatur aufzeigen und die wirtschaftlichen und politischen Verbindungen zwischen Deutschland und der Türkei benennen. Dem Widerstand der Völker Rojavas senden wir unsere solidarischsten Grüße.
Deutsche Waffen, deutsches Geld, morden mit in aller Welt!
Halt stand Rojava!
Hoch die internationale Solidarität
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