Erkut Direkçi wurde am 15. Oktober 1995 aufgrund der Teilnahme an einer Gewerkschaftskundgebung verhaftet und 15 Tage lang gefoltert, weil er sich in der Nähe eines illegalenTransparentes aufhielt. Bei seiner Verhaftung waren fünf sehbehinderte Freunde mit ihm zusammen, die er versuchte, aus der Gefahrenzone zu retten. In Haft erkrankte er an Krebs, der eine schnellstmögliche Behandlung erforderte, doch die türkische Justiz zögerte seine Behandlung hinaus und gewährte ihm erst die Freiheit, als es schon zu spät war. Erkut musste nach dem Gerichtsurteil das Land verlassen und beantragte in Deutschland politisches Asyl. Am 12. Dezember 1997 starb er an den Folgen des zu spät behandelten Krebsleidens.
Knapp ein Jahr nach dem Ableben ihres Sohnes veröffentliche Ergül Direkçi ein Buch über ihn. Dies ist die wahre Geschichte einer Mutter, die für das Überleben ihres einzigen Kindes kämpft und dabei dem Kampf ihres Kindes näherkommt. Es ist nicht als ein literarisches Werk gedacht, sondern als ein Vermächtnis voller Tatsachen, Gefühle und Kämpfe…
Bei der Buchvorstellung geht es um die Geschichte von Erkut Direkçi der nicht müde wurde, sein Leben dem Kampf zu widmen. Zudem freuen wir uns über die HEDEP-Abgeordnete Çiçek Otlu. Sie wurde im gleichen Verfahren wie Erkut zu 10 Jahre Haft verurteilt und berichtet über ihre gemeinsame Zeit ihm.
Die Veranstaltung ist am 10.Dezember um 15 Uhr im Linken Zentrum Lilo Herrmann (Böblinger Straße 105, 70199 Stuttgart).