Demonstration, Samstag, 27. November, 16:00 Uhr, Rotebühlplatz (Königstraße/Marienstraße)
Frauen* nach vorne, all Gender welcome
„Das hat er nur aus Liebe getan …“, „Wenn sie sich so von ihm behandeln lässt, ist sie selbst schuld.“, „Männer haben halt ihre Bedürfnisse und müssen hin und wieder Druck ablassen.“ – Sätze wie diese hat jede Frau* sicherlich schon mal gehört, wenn es um Gewalt in Beziehungen geht.
Doch wir sagen nein! Wenn wir Frauen* von Gewalt betroffen sind, sind nicht wir schuld, sondern die Männer, die die Täter sind, sowie Justiz, Medien und Gesellschaft, die diese Taten decken.
Der unsicherste Ort für Frauen* ist das eigene Zuhause: Jede dritte Frau* in Deutschland erfährt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche und/oder sexualisierte Gewalt. Fast alle davon kennen ihren Täter, weil er in einem persönlichen Verhältnis zu ihnen steht. Zu diesen „sichtbaren“ Formen kommen noch psychische Gewalt wie Stalking, Kontrolle, permanente Abwertung, Bedrohung und Manipulation, sowie digitale Gewalt hinzu. Nicht selten endet Gewalt gegen Frauen* sogar tödlich: In Deutschland kommt es häufiger als jeden dritten Tag zu einem Femizid, also dem Mord an einer Frau, weil sie eine Frau ist. Allein in diesem Jahr sind schon mindestens 126 Frauen* ermordet worden (Stand: September 2021). Die Vermutung, dass die Täter aus bestimmten Kulturkreisen kommen, ist schlichtweg ein Vorurteil – denn 70,5 Prozent der Täter sind deutsch.
Verschiedene Gewaltformen – ein Ziel: Unterdrückung
So unterschiedlich die Formen der Gewalt auch sein mögen, sie haben eins gemeinsam: Ziel ist, dass die Frau* sich dem Willen des Mannes unterordnet. Ihr soll weisgemacht werden, dass sie sich nicht „richtig“ verhalten habe und ihr Vater, Partner oder Bruder über ihre Kleidung, ihre Lebensgestaltung, ihre Freunde bestimmen dürfe. Gewalt gegen Frauen* erhält aufrecht, was in der patriarchalen, kapitalistischen Gesellschaft ohnehin strukturell verankert ist: Die Benachteiligung und Unterdrückung der Frau. Das alles ist also kein Zufall und auch wenn die Täter konkrete Personen sind, so wird Gewalt gegen Frauen von Medien, der Polizei, dem Justizsystem und der Öffentlichkeit mitgetragen. Dies geschieht indem diese nicht ernstgenommen, weggeschaut und verharmlost wird. Das heißt, dass die männlich geprägte
Gesellschaft, in der wir leben, kein Interesse daran hat, an dem Problem etwas zu ändern.
Wieso sonst gibt es so wenig entsprechende Hilfsangebote für Frauen? Wieso gibt es kein Geld für ausreichend Frauenhausplätze? Wieso wird in der Öffentlichkeit meist so getan, als lauere die Gefahr für Frauen* ausschließlich in dunklen Ecken und Gassen? Wieso wird verschwiegen, dass die meisten von Gewalt betroffenen Frauen* diese in
ihrem eigenen Zuhause erleiden?
Das muss ein Ende haben – We fight back!
Wenn wir also wollen, dass Gewalt gegen Frauen* endlich ein Ende hat und keine Frau* mehr unter einem Mann leiden muss, dann müssen wir das selbst in die Hand nehmen. Zusammen können wir uns wehren und dafür haben wir viele Möglichkeiten. Wir können uns gegenseitig im tagtäglichen Kampf gegen Sexismus und patriarchale Gewalt unterstützen.
Aufklärungsarbeit über patriarchale Gewalt bestärkt uns darin, dass das, was uns passiert, nicht in Ordnung ist. Sie ermöglicht uns, Hilfe zu holen. Organisierte Frauenproteste, bauen öffentlichen Druck auf und sorgen dafür, dass Gewalt gegen Frauen kein Tabuthema mehr ist! Große Proteste zeigen, dass wir nicht alleine sind und Stärke entwickeln, wenn
wir zusammen sind!
Gemeinsam können wir gegen das Patriarchat und seine gewaltvollen Folgen kämpfen! Deswegen möchten wir dich zu verschiedenen Aktionen rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen* einladen:
- Kundgebung am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen*, organisiert von den kurdischen Frauen in Stuttgart
Donnerstag, 25. November, 17:00 Uhr, beim Pusteblume-Brunnen (Königstraße/Marstallstraße) - Demonstration zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen*
Samstag, 27. November, 16:00 Uhr, Rotebühlplatz (Königstraße/Marienstraße)
Frauen* nach vorne, all Gender welcomeDiskussionsveranstaltung zum Thema internationale Frauen*bewegungen gegen Femizide
*** Termin folgt *** Termin folgt *** Termin folgt ***
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden weltweit täglich 137 Frauen* von einem Familienmitglied oder (Ex-)Partner getötet. Auf der ganzen Welt schließen sich Frauen* zusammen und kämpfen gemeinsam gegen diese Gewalt an. Bei der Diskussionsveranstaltung berichten Aktivistinnen aus USA, Mexiko und aus der Türkei über die Frauen*bewegung in diesen drei Ländern. Im Anschluss wollen wir gemeinsam diskutieren, was wir von dem weltweiten Widerstand gegen Gewalt gegen Frauen* lernen können, um auch hier vor Ort Femiziden und patriarchaler Gewalt etwas entgegenzusetzen.
Mehr Infos: