Der 1. November steht für Widerstand: Nicht nur für einen entschlossenen Kampf gegen Faschismus und gegen imperialistische Einmischung, sondern auch für ein alternatives Gesellschaftssystem jenseits des Kapitalismus. Dieser Tag als Zeichen des Widerstandes ist aktueller denn je. Die Auswirkungen des kriselnden Kapitalismus sorgen weltweit für Massenproteste, ob in Chile oder Kolumbien, ob im Iran, Libanon oder Frankreich. Arbeiter:innen und unterdrückte Völker stehen auf, um sich gegen das barbarische System, den Kapitalismus, zur Wehr zu setzen. Den 1. November begreifen wir als unseren Tag, indem wir unsere Kämpfe stärken und internationale Solidarität praktisch zum Ausdruck bringen.
Um das kapitalistische System zu schützen und ihre Profite zu sichern, gewinnen global Despoten und Faschisten an Aufwind und reagieren mit Tränengas, Schlagstöcken, Folter und Vergewaltigungen. Auch der türkische Staat verfestigt den Faschismus um die eigene Krise im Land zu stabilisieren, führt Krieg in Südkurdistan gegen die kurdische Befreiungsbewegung und bekämpft die aufbegehrende Frauenbewegung. Dass in der Türkei aktuell jene angegriffen werden, die als Einzige dem türkischen Faschismus noch wirksamen Widerstand entgegenbringen können, interessiert Deutschland nicht, da sie eng mit der Türkei zusammenarbeitet. Deutschland schweigt und unterstützt diese massiven Angriffe auf Kurd:innen, Frauen und Arbeiter:innen um ihre eigenen wirtschaftlichen, geostrategischen und politischen Interessen zu schützen. Das ist keine Besonderheit, die sich in der Türkei zeigt. Deutschland als imperialistisches Land mischt weltweit wirtschaftlich und militärisch mit und unterstützt Kriege in anderen Länder, durch finanzielle Mittel oder auch Waffenexporte.
Welche Auswirkungen imperialistische Einmischungen haben, zeigt sich in der Geschichte. Schließlich waren es Imperialisten wie Großbritannien, Frankreich und die USA die Kurdistan in vier Teile geteilt und somit Kurdistan besetzt wurde. Durch imperialistischen Einmischungen wurden und werden Lebensgrundlagen der Menschen zerstört und durch ihre Kriege reaktionäre und faschistische Kräfte gestärkt. Am Beispiel Afghanistan zeigt sich, wie die Taliban in der Vergangenheit aufgebaut, danach bekämpft wurden und jetzt akzeptiert werden. Ihre Interessen sind nicht dafür da den Menschen ein lebenswertes Leben zu ermöglichen. Es geht um ihre eigenen wirtschaftlichen, geostrategischen Interessen und um die Sicherung und Maximierung von Profiten. Dabei greifen sie auf der einen Seite solidarische Gesellschaften und fortschrittliche Kräfte, wie die Selbstbestimmung Rojava an und arbeiten auf der anderen Seite mit Faschisten und Reaktionären wie die Taliban zusammen. Die Unterstützung reaktionäre, gar faschistischer Systeme, die Waffenexporte oder Kriegseinmischungen mit der Bundeswehr sind dabei ein wichtiges Werkzeug zur eigenen Interessensdurchsetzung.
Sowohl im eigenen Land als auch auf der Welt sind die Auswirkungen der neoliberalen Politik, ihre Kriege und Unterdrückung immer spürbarer. Die Reaktionen darauf sind weltweit aufflammende Kämpfe und der Wunsch nach einem solidarischen antikapitalistischen Gesellschaftssystem. Für dieses weltweite Aufbegehren gegen Kapitalismus braucht es unsere internationale Solidarität. In Kobanê wurde der Widerstand ein Symbol für Revolutionär:innen und Linke weltweit und hat den internationalistischen Blick mit der Hoffnung auf eine andere Gesellschaft gestärkt. Den Widerstandsgeist Kobanês weiterzutragen, heißt von den progressiven Bewegungen zu lernen, den deutschen Staat mit seinen profitorientierten Interessen zu demaskieren. Und hier in Deutschland eine internationalistische Bewegung aufzubauen, die von den globalen Kämpfen lernt und ihren Protest mit Fokus auf Deutschland hier weiter trägt. Dadurch können die Bewegungen durch unsere Solidarität Kraft schöpfen, indem wir hier die Machenschaften des deutschen Imperialismus aufdecken und somit angreifbar machen.
Kommt am 1. November auf die Straße!
Internationale Solidarität aufbauen!
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Kobanê – Der Kampf für Freiheit
Zwischen dem Bürgerkrieg in Syrien, dem erstarken des IS und der imperialistischen Einmischungen hat die kurdische Befreiungsbewegung mit der Bevölkerung vor Ort ihr Schicksal selbst in die Hand genommen und den Weg der Revolution geschaffen. Durch die Revolution 2012 wurde eine demokratische Selbstverwaltung aufgebaut. Dieses alternative Gesellschaftssystem orientiert sich an den Bedürfnissen der Menschen statt an Profiten, dort werden alle Ethnien und Religionen eingebunden. Die Ökologie und die Befreiung der Frau spielen eine zentrale Rolle.
2014 ging es in Kobanê somit nicht nur darum den IS zurückzudrängen, sondern die Revolution und ihre Errungenschaften zu verteidigen. Der entschlossene Widerstand in Kobanê macht deutlich, dass der Kampf gegen das kapitalistische System möglich ist und eine andere Gesellschaft erkämpft werden kann. Weltweit solidarisierten sich Internationalist:innen mit Rojava und den Volksverteidigungskräften YPG und YPJ. Viele beteiligten sich am Aufbau Rojavas, durch die internationale Kommune, und schlossen sich dem internationalen Freiheitsbattallion IFB an. Die Solidarität brachte weltweit und in Deutschland Initiativen, wie RiseUp4Rojava, MakeRojavaGreenAgain oder auch WomenDefendRojava heraus, die auch heute den internationalistischen Kampf weiterführen.