Gefunden am 8.03.22 auf : de.indymedia.org
Vergangene Nacht haben wir ein Kriegerdenkmal auf dem Friedhof in Rudersberg besprüht, das die gefallenen deutschen Soldaten des 1. und 2. Weltkrieges gedenken soll. Anstatt den tatsächlichen Opfern der von Deutschland verursachten Weltkriege zu gedenken, wird in Rudersberg den Kameraden jener SS-Leute gedacht, die selbst unzählige Morde und andere Kriegsverbrechen zu verschulden haben. Absurd ist in diesem Hinblick auch, dass sich direkt neben dem Gedenkstein für die Nazisoldaten ein Gedenkstein für die Frauen und Mädchen befindet, die im Frauenkonzentrationslager Rudersberg starben. In Gedenken an diese haben wir Kerzen angezündet.
Der Gedenkstein für die deutschen Nazi-Soldaten steht symbolisch auch für zwei besonders dunkle Stunden des deutschen Imperialismus – jenem System indem nicht Demokratie, sondern Profitzwang herrscht. Der aktuelle Konflikt in der Ukraine ist wie alle Kriege im Imperialismus ein Krieg der Herrschenden, indem es nicht um Freiheit und Minderheitenschutz geht, sondern um Macht. Zwar ging der Angriff auf die Ukraine von Putin aus, die Nato verfolgt aber schon lange strategische Interessen in der Ukraine und fungiert als Aggressor in diesem Konflikt. Ganz vorne mit dabei ist die deutsche Bundesregierung, die mit Aufrüstung und 100 Milliarden mehr für die Bundeswehr eine Drohkulisse erschafft und zusätzlich Öl ins Feuer gießt. Die Leidtragenden sind dabei natürlich nicht die Herrschenden. Unsere Solidarität gehört der ukrainischen und auch der russischen Arbeiter:innenklasse, auf deren Rücken der Krieg ausgetragen wird.
Frauen bekommen Kriege besonders grausam zu spüren. Einerseits indem sich reaktionäre Rollenbilder verschärfen: Frauen sind diejenigen, die zurück gelassen werden, die sich um die Ernährung der Kinder und Versorgung von Alten und Kranken kümmern. Andererseits sind Vergewaltigungen eine beliebte Kriegswaffe und Frauen – sollten sie es schaffen zu fliehen – auch auf der Flucht in besonderem Maße Übergriffen von Schlepperbanden ausgesetzt.
Ihre Kriege werden in diesem System nicht aufhören. Deshalb müssen wir gemeinsam unseren Protest auf die Straße tragen und uns organisieren – besonders auch als Frauen im Hinblick auf den heutigen 8. März. Schließlich war es die gezielte politische Arbeit von Frauen, die 1917 mit illegalen Demonstrationen und Streiks, den 1. Weltkrieg für Russland beendet haben und den Weg in eine befreite, sozialistische Gesellschaft ebneten. Lasst uns auch an diesem internationalen Frauenkampftag gemeinsam feministisch streiken – gegen ihre Kriege und für die Befreiung der Frau!
Frauen kämpfen international – gegen Faschismus, Krieg und Kapital!
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