Weit über 1000 Menschen versammelten sich heute in Stuttgart, um sich den türkischen Faschisten und Nationalisten entgegenzustellen. Über 25 Organisationen mobilisierten unter dem Motto „Türkischen Faschisten entgegentreten! Den rechten Aufmarsch stören!“ auf dem Rotebühlplatz. Hier wurde eine Kundgebung abgehalten, in der über die aktuelle Situation der Türkei, sowie den notwendigen Widerstand in Nordkurdistan berichtet wurde. Zudem wurde der sogenannte „Friedensmarsch“ der Faschisten thematisiert.
Hintergrund
Bundesweit mobilisierte – wie auch in Stuttgart – die neue Struktur „Unabhängige Vaterlandsliebende“ (AYTK). Sie bezeichnet sich als überparteiliche Struktur, die eine enge Nähe zur AKP-Regierung genießt. Mit türkischen faschistischen Gruppen, Nationalisten und AKP- Anhängern marschierten sie durch die Stuttgarter Innenstadt. Betitelt wurde das ganze als „Friedensmarsch für die Türkei und die EU“ und sollte als eine „Antiterror-Demonstration“ laufen. Doch ihre Absicht ist es nicht gegen den Terror des IS zu demonstrieren, sondern den Krieg der türkischen Regierung gegen die kurdische Bevölkerung zu legitimieren und somit den Rücken Erdogans zu stärken.
Kurzbericht
Der Gegenprotest begann am Rotebühlplatz mit mehreren Reden von den verschiedenen Organisationen, zudem wurde Halay getanzt. Neben der Kundgebung wurden Flyer verteilt und Gespräche mit den PassantInnen geführt. Kurz nach 16 Uhr formierte sich die Kundgebung zu einer Demonstration, die kämpferisch über die Königstraße bis zum Schlossplatz ging. Von dort aus haben TeilnehmerInnen dezentrale Aktionen durchgeführt um die Faschisten zu stören. Im gesamten Stadtzentrum gab es mehrere Straßenblockaden und Versuche auf die Route der Faschisten zu gelangen. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Hundertschaften und Polizisten drängten und attackierten Gegendemonstranten mit Schlagstöcken, Fäusten und Pfefferspray. Pflastersteine und kleineren Barrikaden waren die Antwort, die immer wieder die Polizisten zurückdrängten.
Vorläufiges Resumée
Die Mobilisierung gegen den rechten Aufmarsch hat dazu geführt, dass die Faschisten und Nationalisten im Vorfeld vier mal ihre Auftaktkundgebung ändern mussten. Zudem haben wir durch die bundesweite Gegenmobilisierung, die Redebeiträge und Flyer geschafft die Verstrickung der Organisatoren und der AKP zu entlarven. Das zeigt sich nicht zuletzt an der Anzahl der Teilnehmenden. Die Faschisten waren nicht wie angekündigt zu tausenden auf der Demonstration, sondern an die 500.
Unsere Proteste, Blockaden und Aktionen hatten einen gewissen Erfolg. Die Faschisten konnten sich nur abgeschirmt am Schillerplatz aufhalten und waren durch die Gegenproteste mehrere Stunden eingekesselt. Auch wurden sie immer wieder mit Pyrotechnik angegriffen. Auf Seiten der Faschisten kam es durch die Aktionen zu vielen Verletzten.
Bei der Abschlusskundgebung wurden die Faschisten unter dem Schutz der Polizei bis zum Charlottenplatz begleitet. Nur mit Sonderbahnen konnten die Polizisten die Faschisten und Nationalisten aus der Innenstadt heraus transportieren.
Leider gab es auf unserer Seite viele Festnahmen. Das massive Polizeiaufgebot und deren Angriffe zeugen davon, dass sie um jeden Preis versuchen rassistische und Kriegshetze zu schützen. Dennoch wurden Polizisten immer wieder zurück gedrängt und der rechte Aufmarsch wurde dadurch gestört und blockiert.
Wir werden auch in Zukunft nicht zulassen, dass die Faschisten und Nationalisten ihre rassistische und Kriegshetze in Stuttgart zu verbreiten. Wie heute, am 10. April 2016, werden wir uns dem entschlossen entgegenstellen.
Fasizme karsi omuz omuza – Schulter an Schulter gegen den Faschismus!
Internationale Solidarität aufbauen!
Es lebe der Widerstand in Kurdistan!
Aufruf: Gegen den Rüstungswahnsinn der Bundesregierung, für eine Politik für alle Menschen! Kommt am 12.10.24 mit nach München
Demo, 12.10.2024 München Gegen den Rüstungswahnsinn der Bundesregierung, für eine Politik für alle Menschen! Die von Olaf Scholz angekündigte Zeitwende wird zunehmend spürbar: Seien es die ständigen Debatten zur Wiedereinführung der Wehrpflicht oder gravierenden Kürzungen Weiterlesen…