Heute haben sich bundesweit wieder hunderte Menschen an Veranstaltungen und Kundgebungen zum Antikriegstag beteiligt. Der Antikriegstag am 1. September soll an die Schrecken des zweiten Weltkriegs erinnern und vor weiteren Kriegen mahnen. Am 1. September 1939 überfiel das faschistische Deutschland Polen und begann damit den zweiten Weltkrieg. Seit 1957 ruft der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) jedes Jahr zu zahlreichen Veranstaltungen in ganz Deutschland auf. Das Motto der jährlichen Kundgebungen ist: „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!“
Tatkräftiges Engagement gegen Krieg und Aufrüstung ist in diesen Tagen bitter nötig. Mehr als 32 offene Kriege und bewaffnete Konflikte haben Konfliktforschungsinstitute im vergangenen Jahr gezählt. In dutzenden weiteren Ländern haben Kriege die Lebensgrundlagen der Bevölkerung für viele Jahre zerstört. Millionen Menschen werden durch Kriege und ihre Folgen zur Flucht gezwungen und verlieren dabei alles was sie besitzen. Jedes Jahr sterben jährlich 100.000de Menschen allein durch die direkten bewaffneten Auseinandersetzungen.
Als viertgrößter Waffenexporteur und durch dutzende Auslandseinsätze der Bundeswehr mischt Deutschland im internationalen Kriegs- und Rüstungsgeschehen kräftig mit. Da auch viele Unternehmen, Rüstungskonzerne und Banken vom tödlichen Geschäft profitieren, begannen wir den heutigen Antikriegstag mit einer Transparent-Aktion in der Innenstadt. Zuerst besuchten wir das Büro von Thales am Hauptbahnhof. Thales ist einer der größten Rüstungsriesen weltweit, ein Konzern, der u.a. Technologien zur Grenzüberwachung entwickelt und herstellt. Damit profitiert der Konzern von der menschenverachtenden EU-Abschottungspolitik an den Außengrenzen. Als nächstes besuchten wir eine Deutsche Bank Filiale am Rotebühlplatz. Die Deutsche Bank ist Geldgeber von acht Rüstungsfirmen und investiert hierzulande etwa in den U-Bootbau bei Thyssenkrupp und in den Rüstungskonzern Rheinmetall. Panzer von Rheinmetall kamen z.B. beim völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der türkischen Armee gegen die hauptsächlich von KurdInnen bewohnte Region Afrin in Nordsyrien zum Einsatz. Die DWS, Investment-Tochter der Deutschen Bank, hielt 2017 Anteile im Wert von 3,4 Milliarden Euro an mehreren Rüstungsfirmen. Beim lukrativen Geschäft mit Atomwaffen ist die Deutsche Bank auch vorne mit dabei: Im Jahr 2016 wurden über 4,8 Milliarden Euro in Atomwaffen-Hersteller investiert.
Im Anschluss an die Banneraktionen beteiligten wir uns an der offiziellen Antikriegstag-Kundgebung am Mahnmal für die Opfer des Faschismus mit einem Theaterstück, das die militärische Abschottung der EU Außengrenzen durch Frontex thematisierte, Krieg als Fluchtursache benannte und zum handfesten antimilitaristischen Widerstand aufrief.


 

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