Schon am Montag waren wir gemeinsam unterwegs um, unserer im Kampf gefallenen Genossin, Ivana zu Gedenken. Ivana, die vor nunmehr 10 Jahren die Revolution in Rojava gegen den islamischen Staat mit ihrem Leben verteidigt hat, wird uns immer als leuchtendes Beispiel für gelebten Internationalismus und die Bedeutung der Frauenbefreiung für die Revolution gelten.
Wir brachten daher ihr zu Ehren ein Transparent an, legten Nelken und Kerzen nieder und gedachten ihr mit zwei Reden. Die erste Rede wurde vom OTKM gehalten und wird diesem Bericht angehängt. Die zweite Rede wurde von Young Struggle Stuttgart gehalten, einer Organisation bei der Ivana in Deutschland noch organisiert war.
Auch am diesjährigen 8. März werden wir daher Ivana in unseren Herzen und in unserem Kampf mit Du die Straße nehmen. Die Rede von OTKM und das Video findet ihr hier im Anhang.
Liebe Genossinnen und Genossen,
heute versammeln wir uns, um an das Leben unserer Genossin Ivana Hoffmann zu erinner. Vor zehn Jahren, am 7. März 2015, fiel sie im revolutionären Kampf gegen die reaktionären Kräfte des sogenannten Islamischen Staates (IS) in Rojava.
Ihr Leben und ihr Wirken sind ein leuchtendes Beispiel für proletarischen Internationalismus und den unermüdlichen Einsatz für die Befreiung der Frau.
Ivana, geboren am 1. September 1995 in Emmerich, wuchs in Duisburg auf. Als Tochter einer deutschen Mutter und eines togolesischen Vaters musste sie schon früh die Kapitalistischen Unterdrückungsmechanismen in Form von Rassismus und sozialem Ausschluss spüren. Diese Erfahrungen stärkten schon früh ihren Klassenstandpunkt und ihr Bewusstsein für die Notwendigkeit des revolutionären Kampfes.
Daher schloss sie sich bereits im Alter von 13 Jahren der Jugendorganisation Young Struggle an, die der Marxistisch-Leninistischen Kommunistischen Partei (MLKP) nahesteht. Hier entwickelte sie ihr politisches Bewusstsein weiter, engagierte sich in der Bildungsstreikbewegung und kämpfte auf vielen Ebenen gegen die reaktionäre Tendenzen in der Gesellschaft. Ihr unerschütterlicher Glaube an die revolutionäre Umgestaltung der Gesellschaft führte sie schließlich nach Rojava, wo sie sich den Volks- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG/YPJ) anschloss.
Unter ihrem Kampfnamen Avaşin Tekoşin Güneş kämpfte sie an vorderster Front gegen die islamistischen IS-Banden. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit, die proletarische Revolution zu verteidigen und den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft zu unterstützen, machten sie zu einer wahren Internationalistin. Ihr Einsatz für die Befreiung der Frau war für Sie untrennbar mit ihrem Kampf gegen das imperialistische System verbunden. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit dienen uns Frauen als Inspiration, den Kampf für die Befreiung der Frau gegen das kapitalistische System auch hier fortzusetzen.
Ivana fiel im Kampf, aber ihre Erinnerung lebt in der revolutionären Bewegung und unserem Kampf weiter. Ihr unermüdlicher Einsatz erinnert uns daran, dass der Kampf für den Sozialismus und die Befreiung der Frau e. Ihr Leben und Kampf ist ein Aufruf an uns alle, den Kampf für die bessere, klassenlose Gesellschaft entschlossen weiterzugehen.
Ihren Kampf führen wir hier in Deutschland weiter, indem wir uns aktiv gegen die Unterstützung des türkischen Staates durch die deutsche Regierung und Unternehmen stellen. Wir müssen gegen Waffenlieferungen an den „Nato-Partner“, der Türkei, protestieren und gemeinsam mit unseren türkischen und kurdischen Genoss:Innen gegen die Repression der kurdischen Bewegung durch die deutsche Polizei und Justiz einsetzen.
Gerade jetzt da die Revolution von allen Seiten angegriffen wird und der neue Staat der von Al-Golani in Syrien errichtet wird, offensichtlich kein Interesse daran hat die kurdische Frage in unserem Sinne zu beantworten, müssen wir skandalisieren, dass der deutsche Staat mit seiner Politik direkt Angriffe auf ein fortschrittliches Projekt ermöglicht. Das Deutschland, Erdogan dabei geholfen hat, dem neuen syrischen Machthaber und seiner fundamentalen Politik den Weg zur Macht zu ebnen. Und, das Deutschland sich zum Komplizen der SNA und ihrer Angriffe auf Rojava gemacht hat.
Ivanas Kampf zeigt, dass eine Bewegung die sich wehrt und Gegenmacht aufbaut auch einer anscheinenden militärischen Übermacht trotzen kann und für ihre Rechte kämpfen kann.
Liebe Genoss:Innen es ist unsere Pflicht, Solidarität mit den unterdrückten Völkern zu zeigen und den Kampf für Freiheit, Gerechtigkeit und Frauenbefreiung sowohl hier als auch international zu unterstützen. Wir dürfen, ganz in Ivanas Sinne, nicht zusehen, während unsere Klassengeschister und Brüder, weltweit um ihre Freiheit und um ihre Unabhängigkeit vom Kapitalismus kämpfen. Lasst uns Rojava mit der Kampagne Drones for Rojava unterstützen. Liebe Genossinnen lasst uns Ivana auch am 8. März in unseren Herzen und Köpfen tragen, lasst uns deutlich machen, dass die Befreiung der Frau nur durch unseren Einsatz und unsere Entschlossenheit erkämpft werden wird.
Von Stuttgart bis nach Rojava. In unserm Kampf lebt Ivana!