Am 6. März 2010 hat die Bundeswehr wie so oft wieder versucht, auf einer Aufbildungsmesse Jugendliche für ihre Kriege und als Kanonenfutter zu werben. Aus diesem Grund kam es zu einer antimilitaristischen Aktion vor deren Stand im Haus der Wirtschaft in Stuttgart.

Seitdem die Bundeswehr seit den 90er-Jahren im Ausland Krieg führt, werden ständig mehr Berufssoldaten benötigt. Um den Ausbau zu einer weltweit einsatzfähigen Interventionsarmee voranzutreiben, die die Interessen der führenden Staaten notfalls militärisch sichern soll, müssen jährlich 20.000 neue Soldaten rekrutiert werden. Die  Tendenz ist steigend. .
Deshalb wurde mit einer Rede vor dem Stand der Bundeswehr bei der Messe „Horizon“ darauf aufmerksam gemacht, dass die Bundeswehr kein normaler Arbeitgeber ist. Töten ist kein Beruf! Um dies zu verdeutlichen legten sich mehrere Leute mit blutgetränkten Leintüchern und Zettel auf den Boden. Auf den Zetteln war u.a. „Bundeswehr – ein TODsicherer Job“, „Deutsche Waffen, deutsches Geld, morden mit in aller Welt“, „Opfer westlicher Wirtschaftsinteressen“ zu lesen. Am Ende riefen sie noch Parolen und verließen danach den Saal. Für Ärger der Organisatoren sorgten die Zettel, die weiterhin auf dem Boden verteilt liegen blieben.

Das Auftreten der Bundeswehr auf der Bildungsmesse „Horizon“ ist kein Einzelfall. Sie geht bundesweit mit 96 hauptamtlichen Jugendoffizieren gezielt an Schulen und Bildungsmessen. Durch den neuen Kooperationsvertrag zwischen der Bundeswehr und dem Kultusministerium Baden-Württemberg wird diese Zusammenarbeit noch intensiviert. Während für Bildung anscheinend immer weniger Geld zur Verfügung steht, steigt der Militärhaushalt seit Jahren stetig an.
Wir verurteilen die gezielten Rekrutierungsversuche von Jugendlichen seitens der Bundeswehr! Sie versucht damit gezielt Jugendlichen Krieg als natürliches und notwendige Mittel nahe zu bringen. Dazu versucht sie die Situation von wirtschaftlich schwächer gestellten Jugendlichen auszunutzen, indem sie ihnen kostenlose Bildungsmöglichkeiten anbietet und gezielt an Bildungsmessen, Schulen und Agenturen für Arbeit präsent ist.
Dazu kommt die zunehmende zivilmilitärische Zusammenarbeit in allen anderen möglichen öffentlichen Bereichen wodurch die Militarisierung der Gesellschaft vorangetrieben wird und gesellschaftliche Akzeptanz für Kriege und Aufrüstung geschaffen werden soll.
Vor der Aktion wurden bereits Flyer vom Offenen Treffen gegen Krieg und Militarisierung vor dem Haus der Wirtschaft verteilt – bis die Organisatoren der Bildungsmesse die Polizei holen ließen.
Keinen Platz der Militarisierung!
Bundeswehr raus aus den Schulen und rein in die Schrottpresse!
Gegen Krieg und Militarisierung Widerstand organisieren!

Das nächste Treffen findet am Montag, den 12. April, um 19 Uhr im Subversiv statt.
Sonst regulär jeden 1. Montag im Monat um 19 Uhr.
Bericht auf linksunten