Am 14. März 2015 hat eine Gruppe Antimilitarist*innen den „Showroom“ der Bundeswehr in Berlin-Mitte aufgesucht. Mit verschiedenen Aktionen wurde der Protest gegen den Rekrutierungsladen zum Ausdruck gebracht. Die Hinweisschilder im S-Bahnhof Friedrichstraße, die mit dem Slogan „Wir. Dienen. Deutschland.“ den Weg zum Showroom anzeigen, wurden in „Krieg. Beginnt. Hier.“ umgeändert. Um deutlich zu machen, dass die Bundeswehr für Tod und Zerstörung verantwortlich ist, wurden blutrote Stiefelabdrücke auf den Boden gesprüht, welche vom Showroom ausgehen. Außerdem stellten Antimilitarist*innen einen Sarg vor das Schaufenster des Bundeswehr-Ladens, um zu unterstreichen, dass die Bundeswehr Menschen sucht die andere töten und bereit sind selbst getötet zu werden. Tausende kleine Papierschnipsel mit dem Slogan „Kein Werben fürs Sterben“ und „Krieg beginnt hier“ flatterten vor dem Showroom in der Georgenstraße und im S-Bahnhof Friedrichstraße durch die Luft. Passant*innen wurden mit Flyern über die Aktion informiert.

Text des Flyers:

Der Bundeswehr die Show vermiesen!
In der Georgenstraße 24 befindet sich seit über drei Monaten der bundesweit erste „Showroom“ der Bundeswehr. Etwa 40 Besucher*innen pro Tag kommen in den Rekrutierungsladen. Der Showroom ist ein Teil der Rekrutierungsstrategie der Bundeswehr. Sie will ihr Image verbessern und in einen „Dialog mit der Öffentlichkeit“ treten. Mit ihrer Präsenz soll eine weitere Normalisierung des Militärischen im Alltag erreicht werden. Seit der Aussetzung der Wehrpflicht 2011 hat die Bundeswehr Probleme ausreichend qualifizierten Nachwuchs zu finden. Die Ausgaben für Rekrutierungsmaßnahmen der Bundeswehr sind auf knapp 30 Millionen Euro im Jahr 2013 angestiegen. Die Bundeswehr stellt sich in Medien, auf Messen, im Jobcenter und hier in Berlin-Mitte als „normaler Arbeitgeber“ dar und verschleiert die Tatsache, dass sie Menschen sucht, die bereit sind zu töten und selbst getötet zu werden. Die Bundeswehr ist weltweit an Kriegseinsätzen beteiligt. Kriege werden regelmäßig mit dem Einsatz für Menschenrechte und Demokratie gerechtfertigt, tatsächlich sind ökonomische und geopolitische Machtinteressen ausschlaggebend. Die Sicherung von Rohstoffquellen und Transportwegen und die Erhaltung einer globalen Wirtschaftsordnung, die auf Ausbeutung und Unterdrückung beruht, sind die entscheidenden Gründe für militärische Gewaltanwendung. Wir stellen uns gegen die Militarisierung der Gesellschaft und gegen das Töten und Sterben für Staat, Nation und Kapitalinteressen!