Alle drei Sekunden ist ein Mensch gezwungen sich auf die Flucht zu begeben. Im vergangenen Jahr waren das also mehr als 16 Millionen Menschen und weltweit sind 68,5 Millionen Menschen auf der Flucht. Die BRD ist durch ihre Außenpolitik in einer bedeutenden Verantwortung was diesen Umstand betrifft, während sie gleichzeitig immer brutaler gegen Fliehende vorgeht und die Asylgesetze verschärft. Diese Zustände möchten wir nicht unbeantwortet lassen und haben deshalb am letzten Samstag, dem 23.Juni, zu einem Aktionstag „Call for Action – Gemeinsam gegen Fluchtursachen“ in das Linken Zentrum Lilo Hermann eingeladen.
Der Tag richtete sich an ehrenamtliche Helfer und Helferinnen die sich in der unterstützenden Flüchtlingshilfe engagieren sowie Interessierte. Wir wollten eine eine politische Auseinandersetzung mit dem Thema Fluchtursachen anregen und insbesondere die Zusammenhänge zwischen Krieg und Flucht aufzeigen.
Zu Beginn empfingen wir die Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit Frühstück und Kaffee. Danach starteten wir mit einem kurzen Kennenlern-Spiel worauf ein Impulsvortrag vom Arbeitskreis Internationalismus Stuttgart zum Thema „politisch kämpfen in der Flüchtlingsbewegung“ folgte. Dieser sprach aus einer antikapitalistischen Perspektive über Fluchtursachen und verdeutlichte, dass das grundlegende Problem der Kapitalismus ist. Anschließend gab es eine lebendige Diskussion.
Nach dem ersten inhaltlichen Teil gab es Mittagessen, bei dem sich die TeilnehmerInnen besser kennenlernen und austauschen konnten. Danach starteten wir gestärkt in die Workshopphase, zu den drei Unterschiedlichen Themen:
1. Deutsche Kriegspolitik am Beispiel Afghanistan
2. Folgen deutscher Rüstungsexporte in die ganze Welt
3. Deutsche (und europäische) Abschottungspolitik in Nordafrika und dem Mittelmeer
In den Workshops fand zum einen eine tiefgreifende inhaltliche Auseinandersetzung mit der jeweiligen Thematik statt, zum anderen wurden, basierend auf dem erarbeiteten Kenntnissen, Aktionen vorbereitet, die dann in der Stadt umgesetzt wurden.
Nach gemeinsamer Bastelphase machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt zum Treffpunkt, bei dem sich uns weitere Interessierte anschlossen. Die erste Aktion am Eckensee beschäftigte sich mit der europäischen und deutschen Abschottungspolitik. In Form einer Rede wurde deutlich, dass diese Politik tausende Todesopfer zur Folge hat. Als nächstes erläuterte ein Aktivist der Flüchtlingsbewegung das Vorgehen des Innenministeriums gegenüber Geflüchteten und der Repression gegenüber flüchtlingssolidarischen Initiativen. Nach dem Beitrag haben wir uns zum Rüstungsunternehmen Thales begeben, das einen Standort am Bahnhof hat. Hier wurde darauf eingegangen wie die von Thales produzierten Rüstungsgüter bei Kriegen und tödlicher Grenzsicherung eingesetzt werden. Die letzte Aktion bezog sich auf die Rekrutierungspropaganda der Bundeswehr, die an der Löwentorbrücke stattfand. Zudem wurde am Karriere Center der Bundeswehr auf den Kriegseinsatz in Afghanistan aufmerksam gemacht.
Mit dem antimilitaristischen Stadtrundgang konnten die Teilnehmer ihr erlerntes Wissen aus den Workshops direkt in die Praxis umsetzen. Mit gemütlichem Kulturprogramm im Lilo haben wir den Abend gemeinsam ausklingen lassen.
Abschließend ist festzuhalten, dass der Aktionstag positiv ankam und das Thema Fluchtursachen auf ein breites Interesse stoß. Doch wir wollen es nicht dabei belassen – lasst uns kontinuierlich gegen Fluchtursachen vorgehen!
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