Rückblick zum Antimilitaristischen Warm up
+++Kompasskunde+++Panzer markiert+++Einbruch in Militärgelände+++
Bevor wir uns Gedanken machen, was wir in unsere Koffer packen, haben wir uns am letztes Wochenende zunächst theoretisch und praktisch auf das Camp vorbereitet.
Die Rellay
Am Sonntag trafen wir uns zur Antimilitaristischen Rellay am Löwentor. Das Beisammensein hielt jedoch nicht lange an, denn wir mussten uns direkt in zwei Gruppen aufteilen und trennen. Unsere Aufgabe war es zum gemeinsamen Treffpunkt nur mit Kompass und Karte zu gelangen. So lernten wir was Einnorden bedeutet, wie wir unseren Standort genau bestimmen und wie wir möglichst präzise an unser Ziel gelangen.
Nach der ersten Station ging es zum spaßigen Teil über. Wir begegneten laufenden Panzern, welche wir durch den Angriff mit Wasserbomben versuchten außer Gefecht zu setzten. Leider haben die Aktion nicht alle glimpflich überstanden und wir mussten verletzte Personen abtransportieren. Trotzdem versuchten wir anschließend, unbemerkt in Militärgelände einzudringen. Danach wurde wir alle für die erfolgreich gemeisterten Aufgaben mit einer Rheinmetall entwaffnen Medaille belohnt. Die Bilder sprechen für sich. Seht selbst!
Die Podiumsveranstaltung
Am Samstag luden wir zu einer Podiumsveranstaltung mit Rheinmetall entwaffnen Rhein-Main, der Initiative Kurdistan Solidarität Stuttgart und dem Arbeitskreis Internationalismus Stuttgart ein.
Bei der Veranstaltung haben wir uns den Rüstungskonzern Rheinmetall aus verschiedenen Perspektiven angesehen. Referenten aus dem Rhein-Main-Gebiet gaben zuerst eine antifaschistische Einordnung. Sie berichteten, dass der Konzern sowohl im Deutschen Kaiserreich für den ersten Weltkrieg, als auch im Faschismus für den zweiten Weltkrieg Waffen produzierte. Die Kriege versprachen dem Konzern hohe Profite und rasantes Wachstum.
So wuchs die Zahl der ArbeiterInnen von 4000 zu Beginn des 2. Weltkriegs auf 48000 ArbeiterInnen, zum Ende des Kriegs an. Darunter befanden sich zahlreiche ZwangsarbeiterInnen, die von den Faschisten im KZ Außenlager festgehalten wurden und für Rheinmetall Waffen und Munition produzieren mussten. Dabei waren sie gezwungen giftige Chemikalien einzuatmen, die bei vielen ArbeiterInnen zu Vergiftungen und Verätzungen führten. Bis heute weist der Konzern jede Schuld von sich und leugnet die Zusammenarbeit mit dem faschistischen Regime. Diese Linie spiegelt sich auch in der Erinnerungskultur wieder. Es gibt keine!
In der Umgebung erinnert nichts an die Geschehnisse und die Opfer. Das wollen wir beim beim Camp ändern. Gemeinsam werden wir den Weg, den die ZwangsarbeiterInnen zur Fabrik gehen mussten, markieren und einen Gedenkstein errichten.
Auch heute produziert der Konzern weiter Waffen, die an reaktionäre Regime wie Saudi Arabien oder die Türkei exportiert werden. Die Türkische Armee verwendete bei Ihrem Angriffskrieg gegen Afrin unter anderem deutsche Leopard-2 Panzer, die unter Beteiligung Rheinmetalls produziert werden. Auch deutsche Heckler & Koch Gewehre und Militärtransporter von Mercedes kamen zum Einsatz.
Um unsere Solidarität mit den fortschrittlichen Kräften auszudrücken ist es wichtig auf die deutsche Beteiligung aufmerksam zu machen, erklärte die Initiative Kurdistan Solidarität Stuttgart. Gerade mit der Blockade-Aktion können wir unsere Solidarität sichtbar machen.
Der letzte Teil, vom Arbeitskreis Internationalismus Stuttgart, beschäftigte sich mit dem Zusammenhang zwischen Kapitalismus und imperialistischen Kriegen. Staaten konkurrieren um Rohstoffe, Ressource und Absatzmärkte. Denn durch Zugriff auf diese kann ein möglichst hoher Profit für Unternehmen erzielt werden. Wenn diplomatische Mittel, Deals oder Sanktionen dazu nicht ausreichen, ist der Krieg nur die Fortführung einer auf Wettbewerb basierten Politik. Kriege verschaffen dann Rüstungskonzernen oder auch Unternehmen wie Siemens, welche die zerstörte Kommunikationsinfrastruktur wieder aufbauen, Profite in Millionenhöhe. Genau deshalb reichen Forderungen wie „Entwaffnung“ oder „Stopp von Rüstungsgüter“ nicht aus.
Solange Konkurrenzverhältnisse und Profitstreben weiter existieren, kann es keinen Frieden geben! Wir brauchen ein Wirtschaftssystem, das sich nach den Bedürfnissen der Menschen richtet und nicht nach Profiten, so die Sprecherin des AKI.
Als Abschluss erfuhren wir noch etwas über das Programm beim Camp. Uns erwarten zahlreiche Vorträge, Workshops, Aktionen und mehr. Zum Programm: Hier klicken
Das Wochenende hat uns einmal mehr verdeutlicht, der Konzern Rheinmetall macht ALLES für Profite. Es gibt genug Gründe gegen Rheinmetall aktiv zu werden, deshalb: Nimm dir frei! Komm mit!
Rheinmetall markieren, blockieren, sabotieren!
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