Anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreis an die Europäische Union (EU) in Oslo protestierten in Bremen ca. 200 Menschen gegen die Kriege der EU. Denn, so heißt es im Aufruf: „Der neoliberalen Einigung nach innen entspricht eine in den EU-Verträgen von Lissabon festgelegte Formierung nach außen als imperialer Block, der seine ökonomischen und politischen Machtinteressen rund um den Globus auf Kosten von Hunderten Millionen Menschen (vielleicht sogar mehr) kompromisslos durchzusetzen versteht – ob mit kriegerischen oder anderen Mitteln.“
Aufgerufen hatten zur Demo acompa Bremen, Afrique-Europe-Interact, Antirassistische Gruppe Polypol, Antirassistisches Plenum, Bluna, Bremer Friedensforum, Bremer Initiativkreis Grundeinkommen BIG, Bremer Montagsdemo, Echte Demokratie Jetzt! Bremen, Initiative gerechte Politik, Flüchtlingsinitiative Bremen, Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen, Lateinamerika Gruppe ILPAL, Rythms of Resistance Bremen und außerdem die Basisgruppe Antifaschismus.
Die Demonstration startete im Viertel und zog nach einem ersten Rede-Stop schon an der Sielwallkreuzung weiter in die Innenstadt. Vor dem Dom wurde direkt am Weihnachtsmarkt eine lange Liste abgelegt mit 16.000 Namen von Toten, die auf dem Weg in die Festung Europa ertrunken sind, verbrannten, erstickten, sich umbrachten, erschlagen wurden… Einige dieser Namen wurden auch verlesen. Mehrere Redebeiträge richteten sich gegen den Krieg gegen Flüchtlinge und forderten globale Bewegungsfreiheit für alle. Auch auf die bremische Rüstungsproduktion wurde kutz eingegangen. Ein Redner vom Bremer Friedensforum forderte Entschädigungen für die von der EU durch Krieg und Ausbeutung geschädigten Länder, Verbot von Rüstungsexporten, Abzug der Truppen aus Kriegs- und Krisengebieten und Umwandlung der Rüstungsbetriebe in Stätten ziviler Produktion. Mitten durch die vorweihnachtliche Haupteinkaufsstraße und den Weihnachtsmarkt führte die Demonstration einmal durch die Innenstadt und endete ohne Zwischenfälle an der Sögestraße.
Insgesamt trotz längerer Wartezeiten, offenbar wegen Problemen mit dem Lauti, eine gute Demo. Viele sehr junge Leute waren am Start, aber auch ziemlich alte, Friedensbewegte, Autonome, KurdInnen, Erwerbslose, Studierende und und und…
Hier der Aufruf „Keinen Friedenspreis für die Kriege der EU!“
(Quelle + Bilder)