Am 30. und 31 Januar fand im Konzerthaus in Freiburg die „Job-Start-Börse“ statt. Eine Messe, die die Möglichkeit bieten sollte, mit Auszubildenden der verschiedenen Arbeitsfelder zu sprechen und so direkte Einblicke in die verschiedenen Jobs zu erhalten und eventuell erste Kontakte zu Betrieben und möglichen zukünftigen Arbeitgebern herzustellen.
Die Karriereberatung der Bundeswehr war mit einem eigenen Stand vertreten und auch das Freiburger Rüstungsunternehmen Northrop Grumman LITEF war präsent.
Wir akzeptieren nicht, dass der ekelhaften Nachwuchsrekrutierung und dem Werben fürs Sterben von Seiten der Bundeswehr, noch dem Rüstungsunternehmen LITEF eine Basis zur Selbstinszenierung geboten wird!
Daher nahmen einige KriegsgegnerInnen die Anwesenheit der Bundeswehr und die Propaganda vom „ganz normalen Beruf ‚Soldat’“ zum Anlass des Protests. Circa 20 Minuten lang konnte der Stand der Bundeswehr am Eröffnungsabend durch das Rufen von Parolen und einem Transparent mit der Aufschrift „Krieg beginnt hier“ blockiert und unser Anliegen vermittelt werden. Sämtliches ausliegendes „Werbematerial“ der Bundeswehr wurde von AktivistInnen in einer Mülltüte gesammelt und weggeschmissen. Ein Die-In verdeutlichte, dass Soldat sein mit Töten und Getötetwerden eben doch so einiges zu tun hat. Zudem versperrten die KriegsgegnerInnen, die mit symbolischen blutverschmierten Leichentüchern bedeckt waren, den Weg zum Bundeswehrstand. Viele kleine Papier-Schnipsel mit der Aufschrift „Krieg beginnt hier“ wurden rund um die Stände von LITEF und der Bundeswehr verteilt.
Parallel dazu verteilten einige AktivistInnen Flyer zu LITEF und zu unserer Kritik an der Bundeswehr und Kriegen im allgemeinen sowie konkret gegen die Präsenz der Bundeswehr auf der Messe.
Darüber hinaus protestierten einige AktivistInnen mit einem Transparent vor dem Konzerthaus und verteilten Flyer an die BesucherInnen der Messe.
Vonseiten der MessebesucherInnen kam größtenteils ein positives Feedback. Diese äußerten entweder unverhohlene Sympathie oder machten sich über die Bundeswehr lustig
Weniger positives Feedback kam seitens der herbeigerufenen Securitys, die das Verlesen des Redebeitrags nach einiger Zeit unterbanden und durch aggressives Verhalten versuchten die AktivistInnen einzuschüchtern. Die herbeigeeilten Streifenwagenbesatzungen der Polizei wollten dem in nichts nachstehen und forderten aggressiv die Herausgabe der Personalien von einzelnen Personen.
Es kam es zu fünf Personalienfeststellungen und Hausverboten. Als sich offensichtlich übermotivierte Konzerthausangestellte an einem Transparent zu schaffen machten und es anscheinend beschlagnahmen wollten, protestierten anwesende KriegsgegnerInnen dagegen und wurden daraufhin auch von der Polizei gegängelt.
„Des isch des erste Mal“, meinte ein Konzerthausangestellter auf die Nachfrage eines anderen Sicherheitsbesorgten, ob denn ein solcher Protest schon einmal im Konzerthaus stattgefunden hatte.
Dem hat Anna Karlsson als Sprecherin des AKM nur folgendes hinzuzufügen: „Wir verurteilen das Vorgehen gegen uns KriegsgegnerInnen und lassen uns nicht einschüchtern! Wir werden auch weiterhin gegen die Präsenz der Bundeswehr in der Öffentlichkeit, gegen die ekelhaften Nachwuchsrekrutierungen, das Werben fürs Sterben und Rüstungsschweinereien protestieren. Proteste gegen zukünftige und geplante Kriege, gegen die Bundeswehr und Rüstungsprofiteure bleiben legitim!“
Krieg beginnt hier!
Hoch die Internationale Solidarität!
Quelle