Trotz strikter Ausfuhrbeschränkungen gelangen laut des Kinderhilfswerks UNICEF zahlreiche Waffen aus Deutschland in die Hände von Kindersoldaten. In den Bürgerkriegsregionen verlieren jährlich etwa eine halbe Million Menschen ihr Leben durch illegal importierte Gewehre. Wie gelangen sie dorthin? In Mexiko tobt seit vielen Jahren ein blutiger Drogenkrieg, der bis heute über 70.000 Menschenleben gefordert hat. Vier mexikanische Bundesstaaten dürfen ausdrücklich nicht mit deutschen Sturmgewehren beliefert werden. Und doch findet man hier, wie in vielen anderen Krisenregionen der Welt, immer wieder auch deutsche Produkte. Ob in Mexiko, Kolumbien, Sudan, Südsudan, auf dem Balkan und anderswo, überall werden deutsche Kleinwaffen für ihre Zuverlässigkeit geschätzt – und sind im Übermaß vorhanden.
Wie kommen diese Waffen, insbesondere Sturmgewehre, in die Hände von Massenmördern, Terroristen und anderen Verbrechern? Wie können deutsche Maschinengewehre in Krisenregionen gelangen, wo damit tagtäglich Menschenrechtsverletzungen begangen werden? Der investigative Dokumentarfilm „Waffen für die Welt — Export außer Kontrolle“ beleuchtet den angeblich streng regulierten Export von Kleinwaffen, der jedoch offensichtlich außer Kontrolle geraten ist.
 

LUKRATIVES GESCHÄFT: DIE WAFFENINDUSTRIE IN DEUTSCHLAND
1 Million Schusswaffen haben die USA in den letzten drei Jahren aus Deutschland importiert. Seit 2010 ist die Tendenz steigend.
320.000 Arbeitsplätze hängen in Deutschland direkt oder indirekt von der Rüstungsindustrie ab.
11 Prozent beträgt der deutsche Weltmarktanteil an der Waffenausfuhr. Deutschland ist drittgrößter Waffenexporteur nach den USA und Russland.
946 Millionen Euro betrug 2012 der Wert der deutschen Waffenexporte, 339 Millionen weniger als 2011.
Quelle: http://www.arte.tv/guide/de/048118-00…