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[OG] Solidarität mit Jo – Knastspaziergang an der JVA Offenburg
Free Jo!

Am 28. Dezember haben wir unseren inhaftierten Genossen Jo mit einer Demonstration, einer direkten Ansprache und einer Pyro-Show vor der JVA Offenburg gegrüßt. Während der Demo am Knast wurden die Parolen „Free Jo“ und „Gegenmacht aufbauen“ sowie Hammer und Sichel großflächig an eine Gefängnismauer gesprüht. Außerdem wurden dutzende Farbkugeln geworfen.

Jo sitzt nun seit 4,5 Monaten im Knast, weil er an einem Angriff auf Nazis im Rahmen der Querdenken-Proteste 2020 beteiligt gewesen sein soll, bei dem einer der Rechten, der als Teil einer Schutztruppe selbst mit Schlagringen ausgestattet war, schwer verletzt wurde. Inhaftiert ist er eigentlich in der JVA Ravensburg, wurde aber wegen einer ihm auferlegten „Sozialmaßnahme“ kurzzeitig in den Offenburg Knast verlegt.

Jo sitzt dort stellvertretend für alle Antifaschist:innen und Revolutionär:innen, die den Kampf gegen Nazis ernst nehmen und sich dabei nicht vom staatlichen Gewaltmonopol die Wahl der Mittel diktieren lassen. Dass der Staat immer vehementer, auch mit hohen Haftstrafen gegen linke und revolutionäre Straßenaktivitäten vorgeht, ist gerade in der sich zuspitzenden kapitalistischen Krise kein Zufall: Wenn die Klassenwidersprüche spürbarer aufbrechen und die bürgerliche Politik mit ihrem Krisenmanagement immer größere Teile der Bevölkerung, vor allem der Arbeiter:innenklasse verprellt, hat die Sicherung des bürgerlichen Gewaltmonopols hohe Priorität.

Knäste wie der in Offenburg sind aber nicht nur dafür da, politische Gefangene hinter Mauern verschwinden zu lassen, sie halten auch das kapitalistische System und dessen Ausbeutungsalltag am Laufen. Sie sortieren aus, wer die Regeln der kapitalistischen Maschinerie hintergeht bzw. hintergehen muss: Unzählige Menschen sitzen in Haft, weil sie aus Armut „kriminell“ werden und beim Schwarzfahren oder Klauen erwischt worden sind. Doch kriminell sind nicht die Menschen, die zu solchen Taten gezwungen werden, sondern eben dieses System, das die Umstände produziert!

Wir waren nur einige Freund:innen und Genoss:innen von Jo, die einen selbstbestimmten Ausdruck der Solidarität zum Jahreswechsel vermitteln wollten. Die Solidarität mit Jo seit seiner Inhaftierung, übertrifft diesen Rahmen aber deutlich. In ganz Deutschland und darüber hinaus finden regelmäßig Soli-Aktionen statt, um ihn zu unterstützen und eine Botschaft weiterzutragen: Antifaschismus bleibt notwendig!

Nach der Aktion fand in kürzester Zeit ein größerer Bulleneinsatz im Umfeld der JVA statt. Übereifrige Streifenbullen lieferten sich Verfolgungsjagden, bremsten willkürlich diverse Autos aus, ließen eine Bundesstraße vollständig sperren, zwangen Autoinsassen mit gezogenen Waffen aus den Autos und fixierten einige in Handschellen bäuchlings auf den Asphalt. Alle Betroffenen der Maßnahme kamen im Laufe der Nacht wieder auf freien Fuß.

Die überzogene Reaktion der Bullen auf das bisschen Farbe auf Beton und Feuerwerk macht deutlich: Wir haben den Staat an einer empfindlichen Stelle getroffen – sein Knastsystem muss unantastbar scheinen und schon symbolischer Widerstand. Durch Haftstrafen sollen Antifaschist:innen und Revolutionär:innen für ihre legitimen politischen Aktionen nicht nur kriminalisiert, sondern insbesondere von ihren Freund:innen, Genoss:innen und der Außenwelt isoliert werden, um sie aus der aktiven politischen Arbeit und der Bewegung herauszubrechen und sie in die Vereinzelung und zur Resignation zu zwingen. Kämpferische Solidaritätsaktionen, die den Knast zum Aktionsfeld machen, wirken dem entgegen, bestärken die Inhaftierten in ihrem Tun und zeigen ihnen, dass eine ganze Bewegung hinter ihnen steht!

Freiheit für Jo! Freiheit für alle inhaftierten Antifas!

Bilder:
Heimsheim: Knastbesuch bei Findus

 Mit Genoss:innen aus mehreren Städten sind wir am Vorabend von Silvester nach Heimsheim gefahren um unserem Genossen Findus revolutionäre Silvestergrüße über die Knastmauern zu senden. Findus sitzt seit mittlerweile knapp 1,5 Jahren als politischer Gefangener hinter Gittern, zuerst in Ravensburg und jetzt schon längere Zeit in Heimsheim. Die Klassenjustiz kriminalisiert damit antifaschistische und revolutionäre Praxis und meint nicht nur einen, sondern eine ganze Bewegung. Dementsprechend antworten wir auch gemeinsam als Bewegung und richten unsere Aktionen nicht nach bürgerlichen Spielregeln und Gesetzbüchern aus, sondern nach unserem Ermessen und Notwendigkeit.

Von zwei Positionen aus fand so zahlreiche Pyrotechnik den Weg in den Nachthimmel von Heimsheim und über die Knastmauern, zudem wurde auch der tristen grauen Knastmauer mit einigen Farbflaschen ein neuer Anstrich verpasst. An Findus selbst richteten wir zuvor mit einer Megaphondurchsage noch einige kämpferische Worte und Parolen. Dass unsere Grüße ankamen machten die Gefangenen aus dem Knast heraus mit lauten Rufen, Jubel und Rütteln an den Gittern deutlich.

Wir sind überzeugt, dass die Repression gegen die revolutionäre Linke in Zeiten der kapitalistischen Krise und sich verschärfender Klassenwidersprüche noch weiter zunehmen wird. Die Herrschenden setzen – unabhängig der aktuellen Schwäche der revolutionären Bewegung – einiges daran, antikapitalistische Ideen und Aktionen im Keim zu ersticken. Knaststrafen gegen Einzelne sind dabei das aktuell härteste legale Mittel und zielen darauf ab viele abzuschrecken. Mit kollektiven Aktionen und Widerstand, aber auch dem Fortführen des Kampfes inner- und außerhalb der Knastmauern, durchbrechen wir die Ohnmacht, in die uns die Herrschenden versetzen wollen. Findus‘ Aktionen in der Heimsheimer JVA, beispielsweise ein Solidaritätshungerstreik mit kurdischen Gefangenen in Stuttgart Stammheim, zeigen uns, dass dies möglich ist.

Und auch draußen wird der Kampf für ein besseres System fortgeführt, weil er notwendig, legitim und richtig ist. In der Krise gilt es, sich nicht wegzuducken, sondern weiter daran zu arbeiten, die Bruchlinien in diesem System aufzureißen. Repression und Knast müssen dabei vor allem in der kommenden Zeit immer mitgedacht werden – ebenso natürlich das Entfalten kollektiver Solidarität.

Wir werden unsere Genoss:innen nicht vergessen, wir werden sie besuchen, ihnen schreiben und alles notwendige tun, um sie durch die Knastzeit zu bringen.

Freiheit für Findus und alle anderen inhaftierten Genoss:innen!
Solidarität mit den Verurteilten im Krawallnachtverfahren!
Für eine Welt, in der unsere Klasse das Sagen hat: Für den Kommunismus!

Video zur Aktion

Quelle

[S] Bericht: Knastspaziergang in Stammheim und anschließende Demo in der Innenstadt
Heute, zum 31.12.22, haben wir wie auch schon in vergangenen Jahren zu einer Demonstration an der JVA-Stammheim aufgerufen. Die Knastspaziergänge sind seit über 30 Jahren ein Teil revolutionärer Tradition in Stuttgart. In Solidarität mit den inhaftierten politischen und sozialen Gefangenen sowie der Perspektive eines revolutionären Bruches mit dem Kapitalismus werden seit Jahren die unangemeldeten Spaziergänge zum Jahresabschluss organisiert.

120 Menschen sind dieses Jahr dem Aufruf unter dem Motto „Kriminell ist das System – Unserer Solidarität gegen ihre Repression“ gefolgt. Wir haben es dieses Jahr nicht geschafft, gegenüber den Bullen einen Spaziergang um den Knast herum durchzusetzen. Vor dem Haupteingang drehte der Demonstrationszug daher um. An dieser Stelle gab es einiges an Feuerwerk, das für Teile der Gefangenen hör- und sichtbar war. Auch in Richtung der Bullen flogen noch einzelne Raketen und Böller. Mit einer Durchsage haben wir die aktuelle Repression gegen Linke in Stuttgart und bundesweit wie zum Beispiel rund um den 8. März, die Haftstrafen für die Stuttgarter Krawallnacht und das Wasenverfahren aufgegriffen und dabei die Notwendigkeit hervorgehoben, erst recht aktiv zu bleiben.

Auch an anderer Stelle wurden die Gefangenen mit Feuerwerk und Musik gegrüßt.

 Schon im Vorhinein wurden die Knastmauern mit dem Motto besprüht, um auf die 56.000 sozialen Gefangenen in der BRD hinzuweisen, die wegen Diebstählen oder Schwarzfahren einsitzen, während einzelne Kapitalisten fette Gewinne aus Maskendeals und Krise einfahren.

Aktuell sitzen vermehrt Genoss:innen aus der „deutschen“ Linken im Knast. Unsere politischen Gefangenen nicht zu vergessen, einen Platz für sie in unseren Kämpfen zu schaffen und gleichzeitig auch ihren Kampf um bessere Bedingungen und politische Integrität im Knast aufzugreifen und dies auch praktisch zu zeigen, nahmen wir mit verschiedenen Doppelhaltern auf Jo, Dy und Findus aus Stuttgart und die Genossin Lina aus Leipzig Bezug. Sie wird aktuell mit Weiteren nach §129 der Bildung einer kriminellen Vereinigung verfolgt. Mit den Gummiparagraphen §§129 a/b wurde in den letzten Jahren auch der Rote Aufbau Hamburg kriminalisiert und seit Jahrzehnten wird er benutzt, um die kurdische Freiheitsbewegung zu verfolgen. Auch international kämpfen politische Gefangene, in der Türkei und Kurdistan, in Griechenland und aktuell in Italien. Dort befindet sich der Anarchist Alfredo Cospito im Todesfasten gegen die Totalisolation durch den Paragraphen 41bis – sein Zustand wird immer kritischer und weitere politische Gefangene befinden sich in Solidaritätshungerstreik.

Nachdem wir entschieden haben, den Demonstrationszug am Knast in Stammheim nicht weiter fortzusetzen haben wir uns im Anschluss die Straße in der Stuttgarter Innenstadt genommen. Mit einer unangemeldeten Kundgebung und Demonstration haben wir die Legitmität und Notwendigkeit unserer Solidarität mit den politischen und sozialen Gefangenen nochmals in die Öffentlichkeit getragen.

Aus dem Demonstrationszug heraus haben wir eine Solidaritätsaktion mit dem Kampf der kurdischen Befreiungsbewegung zur Verteidigung der Revolution in den kurdischen Gebieten durchgeführt, mit Pyro in den kurdischen Farben und Fahnen der PKK und KCK. Zudem wurden damit die in Stammheim einsitzenden Genossen Merdan, Mazlum und Ali gegrüßt.

Für uns ist klar: Repression ist immer ein Vorgehen des Staates gegen revolutionäres Potential und praktische Kämpfe, die soziale Widersprüche zuspitzen und Alternativen zum kapitalistischen System aufzeigen. Die Konsequenz auf staatliche Repression kann aber genau deshalb nur sein, eben diese Kämpfe fortzuführen und zu entwickeln. Organisieren wir uns, suchen trotz Repression die Konfrontation mit dem Staat, der diese Verhältnisse aufrecht erhält und unsere Genoss:innen hinter Gittern sperrt. Die Revolution kann nur durch organisierte Gegenmacht gewonnen werden!

 

Auf ein neues revolutionäres Jahr 2023! Für eine klassenlose Gesellschaft!

Bilder:
Silvester-Feuerwerk am Knast

Wie schon in den letzten Jahren gab es auch zu diesem Jahreswechsel einen Besuch am Tübinger Knast.

Am Abend des 29.12.22 hat ein dutzend Aktivist*innen die Gefangenen mit Bengalos, Raketen und Parolen gegrüßt, was von der anderen Seite der Mauern mit Jubeln und Rufen entgegnet wurde.

Auch wenn der Tübinger Knast eher klein ist, so gehört er als Untersuchungs – und Abschiebeknast doch zu den ekelhafteren, da die Bedingungen bei dieser Form der Inhaftierung nochmal unwürdiger sind, als das Kanstsystem an sich. Auch unser Gefährte Dy saß 2021 für mehrere Monate im Tübinger Knast in U-Haft da ihm vorgeworfen wird Nazis eine handgeste Ansage erteilt zu haben.

Grüße gehen raus an alle (sozialen und politischen) Gefangenen, insbesondere an Lina, Jo, Dy, Findus und den in Italien inhaftierten Anarchist Alfredo Cospito, der sich im Hungerstreik befindet!

Für eine Gesellschaft ohne Knäste!

Quelle

Sponti an der JVA in Solidarität mit den politischen Gefangenen

Sponti an der JVA Stadelheim in Solidarität mit den politischen Gefangenen!

Am Silvesterabend versammelten sich einige Antikapitalist:innen und Revolutionär:innen in München, um den Gefangenen im Knast in Stadelheim einen Besuch abzustatten. Mit einer lauten Spontandemonstration, viel Pyrotechnik und einer Rede, wurden die Gefangenen gegrüßt und klar gemacht das sie hinter den grauen Knastmauern nicht alleine sind.

Sponti an der JVA Stadelheim in Solidarität mit den politischen Gefangenen!

Am Silvesterabend versammelten sich einige Antikapitalist:innen und Revolutionär:innen in München, um den Gefangenen im Knast in Stadelheim einen Besuch abzustatten. Mit einer lauten Spontandemonstration, viel Pyrotechnik und einer Rede, wurden die Gefangenen gegrüßt und klar gemacht das sie hinter den grauen Knastmauern nicht alleine sind.

In München sitzen gerade mehrere Aktivist:innen aus der Klimagerechtigkeitsbewegung von der letzten Generation im Knast, welche wir in unserer Rede und in Parolen explizit grüßten. Auch wenn an den Aktionsformen der letzten Generation vieles zu kritisieren ist, so sehen wir trotzdem die staatlichen Angriffe und die mediale Hetze gegen die letzte Generation exemplarisch dafür, wie der Staat fortschrittliche Kräfte angreift.

Dabei geht es einerseits darum Präzedenzfälle zu schaffen, wie in München mit der Präventivinhaftierung von Aktivist:innen für 30 Tage auf Basis des Polizeiaufgabengesetzes PAG und eines diffusen Gefährder:innen Status, der das erste mal gegen Linke angewendet wurde. Andererseits geht es bei der Repression gegen die letzte Generation natürlich auch darum potenzielle Nachahmer:innen, Sympathisant:innen und allen anderen die gegen den Klimawandel aktiv sind deutlich zu machen, welche Gangarten möglich sind und möglichst schon präventiv etwaige sich radikalisierende Klimaproteste im Keim zu ersticken.

Doch Repression ist nicht nur ein Phänomen gegen die letzte Generation, sondern auch gegen Antifas und Revolutionär:innen werden die Daumenschrauben enger gedreht. So sitzen mit Jo, Dy, Findus und Lina vier Antifaschist:innen aufgrund sinnvoller und notwendiger Aktionen gegen Faschist:innen im Knast. Gleichzeitig verdeutlichen Strukturverfahren wie das 129er Verfahren gegen den Roten Aufbau Hamburg inwiefern linke Organisierung die darauf abzielt die bestehenden Herrschafts- und Eigentumsverhältnisse anzugreifen dem Staat ein Dorn im Auge ist. Aber auch die hohen Haftstrafen im Zuge der Prozesse um die Stuttgarter Krawallnacht sind Zeugnis davon, wie aktive Teilnahme von Revolutionär:innen an sozialen Kämpfen die nicht im engen legalen Rahmen stehenbleiben, heftigst kriminalisiert werden. Nicht zu vergessen die seit Jahrzehnten andauernde Kriminalisierung der kurdischen Freiheitsbewegung. Bis vor wenigen Wochen saß auch in der Münchner JVA ein kurdischer Genosse der nun verlegt wurde.

Doch all diese Fälle passieren nicht im luftleeren Raum und können nicht getrennt von der gesellschaftlichen Gesamtsituation betrachtet werden. Sie sind Ausdruck einer tiefen Krise des Kapitalismus an deren Anfang wir gerade erst stehen. Deren Auswirkungen wir jedoch jetzt schon in Form von explodierenden Energie- und Lebensmittelpreisen zu spüren bekommen. In welcher Form wir in der Zukunft weitere Auswirkungen dieser Krise zu spüren bekommen und wie stark die Auswirkungen für unsere Klasse werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt schwer abschätzbar. Fakt ist aber dass das Kapital alles daran setzen wird diese Krise auf dem Rücken der Lohnabhängigen Bevölkerung auszutragen. Deshalb liegt es auch an uns, unsere Seite aufzubauen, sei es in einzelnen Teilbereichskämpfen oder indem wir Kontakt zu kämpferischen Belegschaften und in die Betriebe aufbauen und Teil der Widersprüche werden. Denn wir haben nicht nur zu verlieren, sondern auch einiges zu gewinnen. Denn die Bosse der großen Konzerne und ihre Interessenvertreter:innen in der Politik kämpfen nicht für unsere Interessen. Stattdessen versuchen sie entweder uns mit faulen Kompromissen abzuspeisen oder sie versuchen durch Repression die kämpfenden Teile zu zerschlagen und alle anderen schon im Vorraus abzuschrecken. Lassen wir uns davon nicht einschüchtern, sondern den Kampf annehmen. Auf ein neues revolutionäres Jahr indem es wieder heißt: 365 Tage antikapitalistisch kämpfen!
Freiheit für alle politischen Gefangenen!

Bilder:
Selbstbestimmte Aktion gegen ihre Klassenjustiz am Hamburger Untersuchungsknast

Am Silvester- Abend haben wir, mit etwa 30 Genoss:innen, eine selbstbestimmten Sponti bis vor den Hamburger Untersuchungsknast durchgeführt.

Am Silvester- Abend haben wir, mit etwa 30 Genoss:innen, eine selbstbestimmten Sponti bis vor den Hamburger Untersuchungsknast durchgeführt.

Mit Parolen forderten wir die Freilassung aller politischen Gefangenen und zeigten uns solidarisch, mit allen Genoss:innen, die aktuell von Repression betroffen sind. Außerdem zündeten wir währenddessen Feuerwerk und zeigten uns u.a. solidarisch mit den kurdischen Volksverteidigungseinheiten in Rojava. So schwenkten wir neben roten Fahnen, auch eine Fahne der YPG.

Die Bullen stoppten die Sponti kurze Zeit später, teilweise mit dem Einsatz von Teleskopschlagstöcken. Mehrere Genoss:innen wurden im Nachhinein von den Bullen gekesselt und aufgeschrieben. Wir werden uns dennoch nicht einschüchtern lassen! Wir stehen diesem Staat antagonistisch gegenüber und werden uns diesem auch nicht beugen!

Vor Ort sollte außerdem ein Redebeitrag verlesen werden, welchen wir euch hier widerspiegeln wollen:

„Kriminell ist das System!

Die letzten Jahre haben der linken Bewegung in Deutschland abermals gezeigt, mit welcher Härte der Staat gewillt ist, gegen fortschrittliche, revolutionäre Politik vorzugehen. Das §129 Verfahren in Hamburg, die Prozesse gegen Beschuldigte der sogenannten Krawallnacht in Stuttgart und die Verurteilungen zu mehrjährigen Haftstrafen für die Antifaschist:innen Jo, Dy, Findus und Lina sind dabei nur die Spitze des Eisbergs.

Bundesweit sitzen politische Gefangene im Knast, weil sie sich gegen Ausbeutung, Krieg, Faschismus, Klimazerstörung und sonstige Produkte des kapitalistischen Systems einsetzen.

Aber nicht nur linke Aktivist:innen bekommen die volle Härte der Staatsgewalt zu spüren. Jährlich wandern 56.000 Menschen in den Knast, weil sie eine Geldstrafe nicht bezahlen können. Das trifft vor allem diejenigen, die die Auswirkungen von Kapitalismus und Krise am direktesten erleben. „Ladendiebstahl“, weil das Geld knapp wird oder „Schwarzfahren“ wegen der unverschämt hohen Bahnpreise sind nicht kriminell. Aber genau wie der politische Widerstand gegen die bestehenden Verhältnisse, legt es die Lügen der Herrschenden offen: Freiheit und Wohlstand für Wenige bedeutet für die Meisten nur Arbeiten bis zum Umfallen und am Monatsende trotzdem leere Taschen.

Knäste sind ein Werkzeug der Herrschenden um ihre Macht zu sichern und den Widerstand zu brechen. Deshalb sind immer wieder linke Aktivist:innen und diejenigen, die sich ihre Ausbeutung nicht diktieren lassen mit staatlicher Repression und Haftstrafen konfrontiert.

Heute am Silvesterabend zeigen wir den politischen Gefangenen in Hamburger Knästen mit einem Feuerwerk, dass sie nicht alleine sind. Wir werden immer wieder entschlossen die Fahne der Gefangenen aufnehmen und gemeinsame Kämpfe fortführen.

Freiheit für alle politischen Gefangenen! Freiheit für alle sozialen Gefangenen! Kriminell ist das System!“

Repression und Knast betreffen uns alle! Ob im Engagement gegen Krieg, Faschismus, Klimazerstörung, oder bei Streiks und Aktionen für gute Arbeitsbedingungen und ein Leben in Würde. In unserem Kampf gegen den Kapitalismus und seine Zumutungen ist gegenseitige Solidarität unverzichtbar.

Der Knast ist für die staatlichen Repressionsbehörden der letzte Versuch, uns zum Schweigen zu bringen. Wie die Beispiele in Stuttgart zeigen, ist der Knast längst Teil unserer politischen Praxis geworden.

Auch in Hamburg sind aktuell Genoss:innen von Repression betroffen. So wird beispielsweise seit August 2020 gegen den Roten Aufbau Hamburg wegen des Paragraphen 129/a ermittelt. Auch ihnen gilt unsere vollste Solidarität!

Wir müssen eine Gefahr für dieses System werden. Das dieses System gestürzt werden muss, zeigt sich aktuell wieder in den verschiedensten Facetten: Während die Inflation in den zweistelligen Bereich steigt und die Schlangen vor den Tafeln immer länger werden, machen Waffen- und Energiekonzerne Rekordgewinne und der Luxus- Champagner Moet ist ausverkauft, weil die Bonzen auf ihre Krisengewinne anstoßen. Das dieses System nicht gewillt ist Migrant:innen vor rassistischen und faschistischen Mördern zu schützen, zeigt jüngst wieder der Anschlag auf unsere kurdischen Genoss:innen in Paris. Dies sind nur Einige wenige Beispiele von Vielen, die zeigen: Kriminell ist das System!

Unsere Solidarität gegen ihre Repression!
Für den Kommunismus!

Bilder:
Silvester zum Knast: Spaziergang und Repression

In der Silvesternacht 2022/23 fand unter dem Motto „Freiheit für alle Gefangenen“ der traditionelle Spaziergang um den Knast in Bremen Oslebshausen statt. Das Wetter war richtig beschissen und trotzdem spazierten etwa 30 Menschen.

In den letzten beiden Jahren war der Spaziergang bedingt durch Corona-Auflagen ausnahmsweise angemeldet – für dieses Jahr wurde wieder unangemeldet aufgerufen.

Die Cops waren von Anfang an mit einem enormen Aufgebot am Start, auf Stress aus und filmten viel. Der Spaziergang setzte sich lautstark und entschlossen in Bewegung, trotz mehrfacher Versuche der Cops eine Versammlungsleitung auszumachen und den Spaziergang nicht los laufen zu lassen. Nach mehreren gescheiterten Versuchen den Spaziergang aufzuhalten, stoppten die Cops nach dem ersten Redebeitrag die Leute an einer engen Stelle. Weiterhin konnte keine Versammlungsleitung ausgemacht werden, woraufhin die Cops Auflagen verkündeten (keine Waffen, kein Feuerwerk, Abstand zur Knastmauer…) und der Spaziergang fortgesetzt wurde.

Scheinbar wurden aufgrund des andauernd repressiven Auftretens der Cops, v.a. Wanderkessel, Filmen, Zahlenverhältnis, keine weiteren Redebeiträge mehr gehalten. Dennoch erreichten die Rufe und Parolen Leute im Knast und es waren vereinzelt Antworten zu vernehmen.

Nach dem Zerstreuen der Menge zogen die Cops willkürlich eine Person auf ihrem Heimweg raus und nahmen mit dem Vorwurf der Leitung einer nicht-angemeldeten Versammlung die Personalien auf.

Getroffen hat es eine*, gemeint sind wir alle!

Never trust a cop!

Wir kommen wieder – bis alle frei sind!

Bilder:
Berlin: Silvester vorm Knast 2022

Seit über 40 Jahren gehen manche an Silvester vor Gefängnisse, um ihre Verbundenheit mit denjenigen auszudrücken, die von der kapitalistischen und patriachalen Ausbeutung am stärksten betroffen sind: den Gefangenen. Auch in diesem Jahr kamen ca. 300 Menschen vor die JVA Moabit. Es gab zahlreiche Redebeiträge und Livemusik. Gefangene reagierten begeistert. Trotz einer eigens von der Berliner Polizeichefin verkündeten „Böllerverbotszone“ war es unüberhörbar, dass die Gefängnisse nicht von allen akzeptiert werden und dieser Ort der Bedrohung in einer befreiten Gesellschaft nicht mehr existieren wird: Free Them All!


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